Alternativen zum Gin?

Wer die Liebe zum Gin entdeckt hat, den begleitet sie wohl ein Leben lang. Die Auswahl an Cocktails ist riesengroß, viele Bars spezialisieren sich sogar auf den Gin, um den Liebhabern dieses aromatischen Getränks die besten und ausgefallensten Kreationen zu bieten. So weit so gut, was aber, wenn man absolut kein Fan des Gin ist? Lieben oder hassen, dazwischen gibt es beim Gin meist nicht viel. Gibt es also Alternativen, die ich meinen Gästen auf einer Feier anbieten kann, wenn sie eben keinen Gin mögen?

Zunächst einmal gibt es natürlich die alkoholfreie Variante des Gin Tonic, das sogenannte Tonic Water, das zu den Bitterlimonaden zählt. Um kurz bei den alkoholfreien Drinks im Gin-Bereich zu bleiben, gibt es noch zwei weitere Getränke, die ohne Gin zubereitet bzw. hergestellt werden. Ein Gin-Sirup der Marke Monin, die auch zahlreiche Fruchtsirups auf den Markt gebracht hat, ist so ein Beispiel. Die würzige, typische Gin-Note ist auch hier enthalten, allerdings schmeckt die alkoholfreie Variante mit diesem Sirup deutlich süßer.
Das ist natürlich der einfachste Weg, wer keinen Gin mag, weicht auf das Tonic Water oder einen Cocktail mit Gin-Sirup aus.



Was aber, wenn es dann doch etwas mit Alkohol sein soll? Kann der Gin Tonic oder ein anderer Gin-haltiger Cocktail einfach mit anderen Spirituosen gemixt werden? Ja, das geht! Klar, als „Gin Tonic“ kann man das Getränk dann natürlich nicht mehr bezeichnen, aber die Nicht-Liebhaber des Gins haben einige Alternativen:

Welche Alternativen hat man wenn man keinen Gin mag?

Porto-Tonic:
Der Porto-Tonic, oder auch schlicht und einfach Portonic genannt, setzt sich folgendermaßen zusammen: Einen möglichst trockenen White Port mit viel Eis und in etwa der doppelten Menge Tonic Water mixen. Der White Port hat einen Alkoholgehalt von 20%, was im Gegensatz zu Gin relativ wenig ist. Kernobst, Zitrus, Pfirsich, Mandel, Stachelbeere oder auch Blüten sind die Aromen, die dominieren, je nach Sorte des Port. Der dieser White Port, anders als Gin, auch Zucker enthält und gleichzeitig seine Säure voll entfaltet, entsteht zusammen mit dem Bitterlemon-Geschmack des Tonic Water eine Kreation, die jeder gerne trinken wird. Ganz ohne der oftmals zu intensiven Gin-Note hat der Porto-Tonic etwas leichtes, süßes und kann getrost auch in doppelter Menge getrunken werden.

Wer es etwas blumiger und herber mag, kann statt weißem Port auch Wermut mit Tonic mischen. Dann kommt man dem Gin allerdings schon sehr nahe, nur der Alkoholgehalt ist weiterhin deutlich niedriger.

Pisco & Tonic? – ein neues Trendgetränk?

Pisco & Tonic:
Der Pisco ist bei uns noch ein ziemliches Nischenprodukt und nicht überall erhältlich. Der Weinbrand aus Chile und Peru ist ein aromatisches Highlight, wenn er zusammen mit Tonic Water getrunken wird. In Südamerika ist es in vielen Ecken schon Tradition, den Grillabend mit einem eiskalten Pisco-Tonic zu beginnen. Es empfiehlt sich also durchaus, beim Getränkehändler des Vertrauens nachzufragen, ob eine Flasche Pisco erhältlich ist, Supermärkte mit großer Getränkeauswahl haben den südamerikanischen Schnaps auch manchmal vorrätig.

Pisco Control Gran Tresterbrand aus Chile (1 x 0.7 l)
  • Ideal zum Verschenken oder selbst Genießen
  • Es wird destilliert und gefiltert

Vodka statt Gin?
Oftmals kann statt Gin einfach Vodka für Cocktails genommen werden, man denke an den Vodka Lemon, wo einfach Bitterlemon zum Vodka gegeben wird. Ersetzt man den Gin in anderen Cocktails, muss man auf zwei Dinge achten: Zum einen sollte darauf Acht gegeben werden, dass der Gin wahnsinnig aromatisch schmeckt, was der Vodka nicht ersetzen kann. Ist es also ein Cocktail, der durch genau solche Aromen bestechen soll, muss der Geschmack auf anderem Wege hineinkommen. Zum anderen sollte man natürlich den Alkoholgehalt im Blick haben, wenn man die Spirituosen austauscht. Gin-Sorten haben unterschiedliche Alkoholanteile, hier also informieren, bevor man ohne zu überlegen einfach einen Vodka zum Mischen nimmt.

Alternative Gin-Sorten?

Sloe Gin:
Klingt nach Gin, ist es theoretisch auch. In der Praxis aber erfüllt der Sloe Gin nicht alle Gegebenheiten und wird somit nicht als Gin-Sorte geführt. Für die „Gin-Verweigerer“ aber ist er eine gute Alternative. Er wird aus Dry Gin oder London Dry Gin und Schlehenbeeren gefertigt und hat mit nur 28-30% Alkohol einen zu geringen Anteil, als dass er eben als Gin bezeichnet werden kann. Außerdem ist er sehr süß und fruchtig durch die Verwendung der Beeren und nicht bitter und zu herb, was viele am Gin stört. Auch die Farbe ist anders, sie schimmert hell- bis tiefrot.

Der bekannte Gin Fizz ist ein sehr prominentes Beispiel für den Einsatz des Sloe Gins, der stattdessen genommen werden kann. Mit dem richtigen Tonic Water gibt der Sloe Gin auch einen guten Sloe Gin Tonic ab. Aufgrund der starken und dominanten Aromen der Schlehen eignet sich hier nicht unbedingt jedes Tonic, einen sicheren Treffer landet man aber mit Thomas Henry Tonic Water und dem Fever Tree Indian Tonic Water.

Alternative beim Kochen und Backen:
Wer Gin gerne beim Kochen oder Backen verwendet, da ein leichter Alkoholgeschmack das Essen verfeinern soll, der kann, je nach Art des Gerichts, Rum, Sherry oder Vodka nehmen. Auch wenn man keinen Gin mag, Rum eignet sich hervorragend zum Backen. Er gibt zwar nicht die herben Aromen ab, wie der Gin es getan hätte, kommt aber in Kuchen oder Desserts meist besser zur Geltung. Sherry oder Vodka kann man zur Verfeinerung von Suppen oder Saucen nehmen, in denen die Rezeptur eigentlich Gin vorsieht. Vodka empfiehlt sich dann, wenn Tomatensaucen für Pasta einen besonderen Schliff erhalten sollen.

Die Welt dreht sich um Gin?

Gin oder kein Gin?
Letztendlich ist es wie immer im Leben, alles ist eine Geschmackssache. Der Gin gehört durch seine bitteren Aromen und die herben Noten zu den Spirituosen, die nicht jeder mag. Ob es gelingt, den Gin nahezu 1-1 zu ersetzen, sodass den Drink jeder mag und er trotzdem noch eine Gin-Note trägt, ist durch die Unverwechselbarkeit des Gins schwierig. Immer eine gute Idee ist es auch, in einer Gin-Bar mit dem Barkeeper zu sprechen.

Er kennt die verschiedenen Gin-Sorten bestens und kann euch sagen, was vielleicht doch zu euch passen könnte, obwohl es der ungeliebte Gin ist. Und wenn ihr auf der sicheren Seite sein wollt: Einfach etwas ohne Gin bestellen. Bier, Wein oder Rum kann auch nicht jedem schmecken, dafür ist die enorme Vielfältigkeit auf den Cocktailkarten dieser Welt ja schließlich da.

Ginnatic London Dry Gin
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